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Weltweite Pensionseinrichtungen erreichen erstmals volle Ausfinanzierung

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Die Ausfinanzierungsgrade der Pensionseinrichtungen haben im Jahr 2024 einen historischen Meilenstein erreicht: Erstmals überstiegen sie weltweit die 100-Prozent-Marke. Damit lagen die Planvermögen betrieblicher Pensionseinrichtungen mit Leistungszusagen (Defined Benefit, DB) in den USA, dem Vereinigten Königreich, Deutschland und Japan im Durchschnitt über ihren Pensionsverpflichtungen. Diese Länder beherbergen einige der größten DB-Pläne weltweit – mit Vermögenswerten in Billionenhöhe, so die Ergebnisse des aktuellen „Insight Pension Monitor“ des Vermögensverwalters Insight Investment.

Haupttreiber dieser positiven Entwicklung war der Anstieg der Rechnungszinsen seit 2021, ausgelöst durch das weltweit gestiegene Zinsniveau. Dadurch konnten viele Pensionspläne ihre Verpflichtungen besser finanzieren und ihre bilanziellen Risiken reduzieren.

In den ersten Ausgaben des „Pension Monitor“ (2020–2022), die in Zusammenarbeit mit Professor Dr. Olaf Stotz von der Frankfurt School of Finance & Management entstanden, wurde der Zusammenhang zwischen den Pensionsrisiken deutscher DAX- und MDAX-Unternehmen und den Kapitalmarktindikatoren untersucht. Die vierte Ausgabe erweitert nun den Fokus und analysiert das internationale Pensionsrisikomanagement deutscher Unternehmen.

Bei der Allokation der Planvermögen setzt sich der Trend zu einer stärkeren Gewichtung von Anleihen und alternativen Anlageklassen fort. Ziel ist es, Risiken und Marktschwankungen besser zu steuern und zusätzliche Ertragsquellen zu erschließen. Parallel dazu haben viele Pensionspläne ihren Schutz gegen Zinsänderungsrisiken ausgebaut. Das sogenannte Hedge Beta, das den Grad dieser Absicherung misst, ist gestiegen. In den USA lag die Hedge-Effizienz 2024 bei über 100 Prozent, was eine noch bessere Abstimmung von Vermögenswerten und Verpflichtungen zeigt.

Mit dem höheren Ausfinanzierungsgrad verschiebt sich der Fokus zunehmend von der Ansparphase hin zur Dekumulation – also zu wachsenden Leistungszahlungen und kürzeren Laufzeiten. Gleichzeitig führen sinkende Arbeitgeberbeiträge zu einer verbesserten Liquiditätssituation vieler Unternehmen und eröffnen neue Spielräume, um sich stärker auf das Kerngeschäft zu konzentrieren.

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