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Das ist der nächste Preistreiber beim Wohnungsbau

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Die rund 800.000 Beschäftigten der Bauindustrie erhalten bald mehr Lohn. Das schlägt sich künftig in höheren Preisen für Häuser und Wohnungen nieder. Bauherren sollten jetzt eine wichtige Regel befolgen.

Der Tarifabschluss in der Bauindustrie dürfte den Wohnungsbau noch weiter verteuern. Der Neubau einer typischen Eigentumswohnung werde durch steigende Löhne in Westdeutschland um 1,7 Prozent teurer, im Osten sogar um 2,2 Prozent, wie aus einer Modellrechnung des Pestel-Instituts im Auftrag der Gewerkschaft IG BAU hervorgeht.

Der Neubau eines Einfamilienhauses verteuere sich durch den Tarifabschluss um 1,6 Prozent im Westen und 2,1 Prozent im Osten, zitiert „Bild“ (gehört wie WELT zur Axel Springer SE) aus dem Gutachten.

Ende vergangener Woche hatten sich die Tarifpartner auf deutliche Lohnerhöhungen im Baugewerbe geeinigt. Rückwirkend zum 1. Mai erhalten Bauarbeiter im Westen 5,7 Prozent mehr Lohn, im Osten sind es 6,6 Prozent mehr. Hinzu kommen Einmalzahlungen sowie ein weiteres Lohnplus von 0,8 Prozent im Juni 2019 für die Arbeiter in Ostdeutschland. Die höheren Löhne schlagen auch auf die Neubaupreise durch. 

Die Kosten für Bauprojekte in Deutschland steigen schon seit Jahren schnell an und liegen deutlich über der allgemeinen Inflation. Vor allem in den Großstädten haben sich neu gebaute Eigentumswohnungen vom übrigen Markt abgekoppelt und verteuern sich teilweise doppelt so schnell wie Bestandsimmobilien. Das hat gleich mehrere Gründe.

An erster Stelle steht dabei der Preisboom beim Bauland. Die hohe Nachfrage nach Grund und Boden einerseits und die schleppende Vergabe neuer Flächen durch die Gemeinden andererseits hat das knappe Gut arg verteuert. Die jüngste ausführliche Untersuchung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) dazu stammt aus dem vergangenen Jahr und hält fest: Zwischen 2011 und 2016 sind die durchschnittlichen Baulandpreise für die Eigenheimbebauung deutschlandweit um 27 Prozent von 129 Euro pro Quadratmeter auf 164 Euro gestiegen. In den Großstädten verteuerte sich der Quadratmeter Bauland um 33 Prozent.

Technischer Ausbau als Kostentreiber

Auf den folgenden Plätzen der Preistreiber sind viele einzelne Gewerke und Materialposten, aber auch Vorschriften, die eine weitere Verteuerung nach sich ziehen. Rohbauarbeiten zum Beispiel verteuerten sich von 2016 bis 2017 allein um drei Prozent. Weil Beton zwischenzeitlich knapp wurde, gab es hier einen Anstieg um sogar 3,3 Prozent.

Manche Handwerker konnten einfach wegen der hohen Nachfrage hier und da etwas auf den Preis draufschlagen, so zum Beispiel die Dachdecker, die vergangenes Jahr 3,2 Prozent höhere Preise verlangten als im Jahr davor. Eine für Bauverhältnisse echte Preisexplosion erlebten Erdarbeiten mit einem Anstieg von 4,2 Prozent. Das mag auch damit zu tun haben, dass viele Deponien für den Aushub inzwischen keine Aufnahmekapazitäten mehr haben.

Und das ist längst nicht alles. „Der Kostenanteil im Wohnungsneubau hat sich vom Rohbau in Richtung technischer Ausbau verschoben“, sagt Corinna Merzyn, Hauptgeschäftsführerin des Verbands Privater Bauherren (VPB). „Die Häuser heute sind wesentlich komplizierter als noch vor 15 Jahren.“ Lüftungsanlagen, spezielle Fenster oder Brandschutzeinrichtungen hätten einen weiteren Teuerungsschub verursacht, sagt die Expertin.

Für private Bauherren, die nicht schlüsselfertig zum Festpreis bauen lassen, hat die VPB-Chefin einen Rat: „Bei einer individuellen Planung kann und sollte man Obergrenzen für das Budget verbindlich einführen. Dafür muss man dann aber im Vorfeld viele Entscheidungen zu Details treffen und sich dann auch als Bauherrschaft daran halten.“

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von factum
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